Moderne Scantechnologie
Scannen
Moderne Scantechnologie nutzt Hochleistungscanner, die bei extrem hoher Auflösung und Farbtreue auch sehr große Vorlagen scannen können. Damit sind praktisch identische Kopien herstellbar, für die eine große Anzahl an Verwendungszwecken möglich ist.Voraussetzung dazu sind ein Hochleistungsscanner und ausgebildetes Personal, da das Scannen großer und oft mechanisch unzureichender Vorlagen erhebliche Erfahrung erfordert. Auch die Anforderungen an Soft- und Hardware zur Weiterverarbeitung sind erheblich: Bilddateien großer Vorlagen erreichen oft mehrere GigaByte Dateigröße.
Leistungsmerkmale von Scannern
Die Leistungsmerkmale von Scannern lassen sich einteilen in:- Auflösung
- Farbtiefe
- Vorlagengröße
- Tiefenschärfe
Die beiden Abbildungen zeigen einen Ausschnitt aus einem Rißscan mit 300 dpi (links ) und 75 dpi (rechts) Auflösung.

Die Farbtiefe - auch als "radiometrische Auflösung" bezeichnet - beschreibt, mit wieviel diskreten Farbtönen die Farben der Vorlage beim Scannen umgesetzt werden. Die Farbtiefe reicht von 2 Bit (Schwarz-Weiß) über 4 Bit (16 Farben, VGA-Modus) und 8 Bit (256 Farben) bis zu 24 bit (ca. 16.7 Millionen Farben, sog. Echtfarbbilder). Während zur Archivierung die Verwendung von Echtfarben unabdingbar ist, reichen z.B. für die Verbreitung über das Internet auch oft bereits 256 Farben. Je nach Vorlage können bei der Umwandlung in eine andere Farbtiefe Farbartefakte auftreten. Ähnlich wie bei der Auflösung steigt die Dateigröße mit höherer Farbtiefe: eine Echtfarbdatei ist dreimal größer als ein Datei mit 256 Farben.
Die beiden Abbildungen zeigen einen Ausschnitt aus einem Rißscan mit 8-bit (links ) und 4-bit (rechts) Farbtiefe.

Die Vorlagengröße ist durch den Bautyp des Scanners begrenzt. Die maximalen Formatbreiten liegen bei
DIN A 0 Übergröße (1,3 m). Durchzugscanner können in einer Richtung auch größere Vorlagen verarbeiten .
Die Tiefenschärfe ist dann von Bedeutung, wenn unebene Vorlagen gescannt werden müssen. Je nach Modell reicht sie von wenigen Millimetern bis zu mehreren Zentimetern.
Scannertypen
Prinzipiell unterscheidet man- Durchzugscanner
- Flachbettscanner
- Trommelscanner

Durchzugscanner sind der meistverbreiteste Typ zum Scannen großer Vorlagen. Die Vorlage wird mit Rollen über eine fest eingebaute Scanzeile gezogen. Dazu muß die Vorlage eine gewisse mechanische Festigkeit besitzen, zerbrechliche Unikate sind mit dieser Technik nicht zuverlässig zu scannen. Problematisch ist auch das Scannen von Vorlagen, die auf einer festen Unterlage (Karton, Sperrholz) aufgezogen sind. Die Tiefenschärfe dieser Scanner ist meist auf wenige Millimeter begrenzt. Wellige Vorlagen (z.B. als Rolle gelagerte Karten) müssen meist aufwendig vor dem Scanvorgang entspannt werden.
Die maximale Größe einer Vorlage ist nur durch die Breite des Scanners begrenzt, die Länge der Vorlage wird nur durch die maximal verarbeitbare Dateigröße (meist mehrer Gigabyte) begrenzt.
Da die Länge einer Scanzeile aus fertigungstechnischen Gründen begrenzt ist, besteht die Scanzeile von Großformatscannern aus mehreren hintereinander geschalteten Scanzeilen. Der endgültige Scan wird also in diesem Fall tatsächlich aus mehreren separaten Scans erzeugt, die durch die Bildverarbeitungssoftware des Scanners zusammengesetzt werden. Bei Dejustierung der Scanzeilen untereinander können sich auffällige Versatze im fertigen Scan abbilden ("stitching-Fehler").
Bei Flachbettscannern wird
die zu scannende Vorlage entweder auf eine Glasplatte gelegt und von
oben oder unten in der Regel mit einer beweglichen Scanzeile
abgetastet. Flachbettscanner haben
gegenüber dem Durchzugscanner also den Vorteil, daß die
Vorlage nicht bewegt werden muß, empfindliche Dokumente oder
mechanisch starre Vorlagen lassen sich problemlos scannen. Durch
Beschweren der Vorlage mit einer
Glasplatte werden Unebenheiten weitgehend egalisiert.
Einsatz entsprechender Optiken und spezieller Software schließt
geometrische
Verzerrungen aus. Die Größe der Vorlage ist dagegen auf die Bühne des Scanners begrenzt. Die maximalen Vorlagengrößen liegen bei DIN A0.
Trommelscanner gehören zu den
ältesten Scannertypen. Auf einer mit hoher Geschwindigkeit
rotierenden Trommel ist die Vorlage aufgespannt und wird entlang der
Rotationsache abgetastet. Hochleistungsscanner dieser Art liefern mit
bis zu 11.000 dpi die potentiell höchsten Auflösungen, wie
sie in der Druckindustrie benötigt werden. Ihr Hauptnachteil ist
der immense Preis wie auch die Beschränkung auf Vorlagen, die sich
ohne Verzug auf der Trommel befestigen lassen. Auch der minimale
Tiefenschärfebereich und möglicherweise auftretende Unwucht
sprechen gegen das Scannen welliger Vorlagen. Dadurch können alte,
mechanisch empfindliche Dokumente oder auf festem Material
aufgezogene Vorlagen mit Trommelscannern nicht bearbeitet werden.